Lesezeit ca. 2 Min.

Toxischer Stress – wenn unser Gehirn auf Dauerkrise schaltet

Wir leben in herausfordernden Zeiten: Ein nie abreißender Nachrichtenstrom, Hektik und fehlende Ruhe stressen uns. Unser Hirn wälzt Probleme, ohne Lösungen zu finden. Es ist in dauernder Alarmbereitschaft. Was im Körper passiert, wenn Stress toxisch wird.

Flucht oder Kampf?

Stellen Sie sich vor, Sie begegnen einem Bären. Dann haben Sie genau zwei Möglichkeiten: Flucht oder Kampf! Diese Entscheidung sicherte schon unseren Vorfahren das Überleben. Verantwortlich dafür, wie wir uns entscheiden, ist unter anderem ein Areal in unserem Gehirn: der Anteriore Cinguläre Cortex, kurz ACC.

Gehirn im Krisenmodus

Der ACC beschäftigt sich mit Unsicherheiten, vergleicht Strategien und wägt ihr Risiko ab. Nun begegnen wir zwar im Alltag keinen Bären mehr, unser ACC spult sein mit anderen Hirnarealen verbundenes, komplexes Entscheidungsprogramm aber dennoch in Dauerschleife ab. Termindruck, Alltagssorgen, Hektik, Lärm versetzen das Hirn in eine Art Dauerkrisenmodus. Es muss permanent Entscheidungen treffen. Wir fühlen uns wie in einem Hamsterrad. Negativer Stress entsteht. Fehlen uns Ruhe und Entspannung, wird dieser Stress auf Dauer „toxisch“ – und macht uns krank.

Was in unserem Körper passiert

Unser ACC reagiert mit erhöhter Aktivität, wenn eine Situation unsicher ist oder keine klare Strategie zur Verfügung steht. Hält dieser Zustand an und wir finden keine Lösung, setzt der Körper Stresshormone, wie Cortisol, frei. Cortisol erhöht den Blutzucker und mobilisiert Energie, unser Herzschlag wird schneller, die Atemfrequenz steigt, der Fettstoffwechsel wird aktiviert. Dank Cortisol sind wir in Stresssituationen hoch konzentriert, aufmerksam und leistungsbereit.

Zuviel Stress, zuviel Cortisol

Das ist super, wenn es um Flucht oder Kampf geht. Oder auch, wenn wir eine Prüfung bestehen müssen oder eine sportliche Höchstleistung abrufen wollen – wenn also kurzfristige Motivation gefragt ist. Schädlich ist Cortisol aber dann, wenn es andauernd ausgeschüttet wird, weil wir uns andauernd dem Alltagsdruck ausgesetzt fühlen und einfach nicht mehr „runterkommen“. Das führt zu körperlichen und psychischen Problemen.

Toxischer Stress führt zu einer ganzen Reihe von Beschwerden, darunter:

  • Übergewicht
  • Schlafstörungen
  • ein geschwächtes Immunsystem
  • erhöhter Blutdruck
  • ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Diabetes
  • Verdauungsprobleme
  • Hautkrankheiten
  • Kopfschmerzen

Toxischer Stress kann außerdem das Gedächtnis beeinträchtigen, die Konzentration und Aufmerksamkeit verringern und zu Angstzuständen, Burn-out und Depressionen führen. Es gibt also viele gute Gründe, den ACC zu beruhigen und etwa gegen den toxischen Stress zu tun.

Hier ein paar Tipps:

  • Bewegen Sie sich. Bewegung setzt Endorphine und „Wohlfühlhormone“ frei, entspannt den Körper und beruhigt den Geist.
  • Entspannen Sie sich. Meditation, Yoga, Progressive Muskelentspannung oder Atemübungen beruhigen Körper und Geist.
  • Schlafen Sie ausreichend. Gut und ausreichend zu schlafen ist wichtig, denn während des Schlafs sinkt der Cortisolspiegel.
  • Tauschen Sie sich aus. Gespräche mit guten Freunden, Familie oder Therapeuten über Sorgen und Ängste sorgen für Stressabbau und bringen Erleichterung.
  • Gehen Sie achtsam mit sich um. Machen Sie sich bewusst, was Ihnen guttut und nehmen Sie sich Zeit für sich selbst. Tun Sie Dinge, die Sie glücklich machen.
  • Ernähren Sie sich gut. Eine ausgewogene Ernährung trägt dazu bei, den Körper mit den notwendigen Nährstoffen zu versorgen, um Stress zu bewältigen.

HelloBetter: kostenloses Online-Training gegen Stress

Nutzen Sie als Audi BKK Versicherte kostenlos das digitale Fit-im-Stress-Training, das wir in Kooperation mit HelloBetter anbieten. Es ist nachhaltig, wirksam und zählt zu den am besten untersuchten Online-Trainings weltweit:

www.audibkk.de/hellobetter

Bildnachweis

Artikeleinstieg: PeopleImages (istockphoto.com)

Zum Weiterlesen: