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Im Selbsttest: eine Woche ohne Fleisch

Eine Woche lang auf Fleisch verzichten – was macht das mit einem? Wird der Schlaf besser, fühlt man sich wacher? Audi BKK-ITler Gabriel ist Fleischliebhaber und hat es ausprobiert.

“Ich bin Gabriel, 21 Jahre alt, und arbeite seit 5 Jahren bei der Audi BKK. Ich bin immer offen für Neues und wage mich gern an persönliche Challenges. Deswegen habe ich natürlich nicht lange gezögert und sofort mit einer Woche ohne Fleisch gestartet.”

Gabriel Seidl

Meine Haltung zu Fleisch vor dem Selbsttest

Ich esse schon sehr gern Fleisch. Allerdings hört man in letzter Zeit ja immer öfter, wie schlecht erhöhter Fleischkonsum für die Umwelt ist: Die Erzeugung von Fleisch­produkten beansprucht sehr viel Fläche und Ressourcen, vor allem Wasser und Tier­nahrung. Doch eine typische Fleischproduktion nimmt nicht nur viel Platz ein – sie verschmutzt auch die Luft mit etlichen Treibhausgasen, die entweder von den Tieren selbst oder durch die restliche Verarbeitung freigesetzt werden. Es stimmt zwar auch, dass für den Anbau von Soja ¬– das oft als vegetarische Fleischalternative genutzt wird – große Flächen an Regenwald gerodet werden. Jedoch landet der Großteil dieses Sojas nicht bei uns auf den Tellern, sondern in den Futtertrögen der Nutztiere. Somit hängt der Fleischkonsum auch damit zusammen.

Los geht’s: Der erste Tag ohne Fleisch

Am ersten Tag bin ich einkaufen gegangen und habe mir vegetarische Ersatzprodukte gesucht. Ein paar vegane Schnitzel, 100 Gramm vegane Wurst und ich war erstmal eingedeckt. Zum Mittag gabs dann direkt die Schnitzel, zusammen mit einer Portion Pommes. Ab da wusste ich, dass es mit dem Fleischersatz nix wird. Es ist einfach ziemlich enttäuschend, wenn man ein Schnitzel erwartet und dann in das Fake Schnitzel beißt. Ich musste mir für die nächste Mahlzeit und auch Tage etwas einfallen lassen.

Pflanzen statt Ersatzprodukte

Schnell habe ich festgestellt: Pflanzen können auch richtig gut schmecken! Ich begab mich auf die Suche im Internet: vegetarisches Curry, orientalische Bowls oder ein einfacher Brokkoli-Gratin. Dort findet man vieles, wenn nicht etliches und auch viel verdammt Leckeres. Ab diesem Zeitpunkt wusste ich: Es wird definitiv nicht schwer und ich kann die gesamte Woche easy durchziehen!

Der letzte Tag ohne Fleisch

Die Woche verging für mich wie im Flug. Ich habe mich Tag für Tag richtig gefreut, neue Gerichte auszusuchen und zu kochen. Am Schluss habe ich sogar noch ein paar Tage drangehängt, da ich gar nicht alle Gerichte testen konnte, die ich mir abgespeichert habe.

Gabriels Fazit

Viele Veränderungen an mir und meinem Körper blieben aus. Allerdings war mein Schlaf deutlich besser und ich habe mich insgesamt fresher und nicht so “schwer satt” gefühlt wie in der Zeit davor. Hat es mir nun so gut gefallen, dass ich gleich dabeibleibe? Jein: Ich habe mir vorgenommen, weniger Fleisch zu essen und vor allem dann darauf zu achten, woher das Fleisch kommt – und nicht im Discounter einzukaufen. Rückblickend kann ich empfehlen, mal eine Woche oder auch länger vegetarisch oder vielleicht sogar vegan auszuprobieren. Einfach, um die eigenen Gewohnheiten mal zu durchbrechen.

Bildnachweis

Artikeleinstieg: luchezar (istockphoto.com)
Portrait: Gabriel Seidl

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