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Brauche ich ein Hörgerät?

Hörgeräte sind nützliche Helfer im Alltag, wenn eine Schwerhörigkeit festgestellt wurde. Eine Verschlechterung des Hörens wird oftmals nicht als ausreichend schwerwiegend empfunden. Wann ist es also an der Zeit?

Anzeichen für Hörprobleme erkennen

Schwerhörigkeit zeichnet sich dadurch aus, dass bestimmte Frequenzen und Tonlautstärken vermindert oder gar nicht mehr gehört werden. Bei Hörproblemen kann eine zunehmende Schwerhörigkeit die Ursache dafür sein, dass Sie im Alltag vor immer größeren Herausforderungen stehen, die sie ermüden und daher meiden. Erste Anzeichen für Hörprobleme können sich auf folgende Weise bemerkbar machen:

  • Sie überhören natürliche Geräusche wie Blätter- und Meeresrauschen oder Vogelzwitschern.
  • Sie überhören Haushaltsgeräte wie die Lüftung des Computers, das Surren des Kühlschrankes oder das Ticken einer Uhr.
  • Sie hören Telefon und Klingel häufig nicht.
  • Sie drehen Musik oder Fernseher immer lauter.
  • Bei Geräuschkulissen wie im Restaurant, Gesprächen in der Gruppe oder im Supermarkt ist Ihr Sprachverstehen eingeschränkt.
  • Sie haben den Eindruck, sprechende Personen würden nuscheln.

Stadien der Schwerhörigkeit

Guthörigkeit

Von Null bis 20 Dezibel sind beispielsweise Blätter- und Meeresrauschen oder ein Flüstern gut hörbar. Eine leichte Abweichung der Frequenz bis 20 Dezibel liegt im Normbereich.

Geringe Schwerhörigkeit

Abweichung der Frequenz ab 20 Dezibel. Dazu gehören zum Beispiel das Nicht-Hören einer tickenden einer Uhr oder Hintergrundgeräusche im Haus.

Mittelgradige Schwerhörigkeit

Die mittelgradige Schwerhörigkeit liegt bei einem Hörproblem ab 40 Dezibel vor – also bei normaler Gesprächslautstärke. 

Hochgradige Schwerhörigkeit

Starke Abweichung der Frequenz ab 60 Dezibel. Dazu gehört zum Beispiel, dass vorbeifahrende Autos oder ein lautes Gespräch nicht gehört werden.

An Gehörlosigkeit grenzende Schwerhörigkeit

Laute Musik, Autobahnen oder auch Rasenmäher sind nicht mehr hörbar. Die an Gehörlosigkeit grenzende Schwerhörigkeit liegt bei einem Hörverlust ab 80 Dezibel vor.

Die Untersuchung bei der HNO

Oftmals treten begleitende Symptome auf, die stark von dem Ausmaß der Hörproblematik abhängen. So können zum Beispiel Erschöpfung oder Schwindel- und Gleichgewichtsstörung mit einer Schwerhörigkeit einhergehen. Deswegen ist es wichtig, das Gehör medizinisch untersuchen zu lassen. Hierbei werden der Beginn und Verlauf der Schwerhörigkeit sowie problematischen Situationen erfragt, in denen das Hören besonders schwerfällt. Darüber hinaus sind Vorerkrankungen, familiäre Vorbelastung, die berufliche Tätigkeit und auch die Freizeitgestaltung von Bedeutung für eine Diagnose. Anschließend erfolgt eine ausführliche Hals-Nasen-Ohren-Untersuchung, mit einer Überprüfung des Gleichgewichts.

Hello-Hilfsmittel bei der Audi-BKK

Wenn eine Schwerhörigkeit vorliegt, können Hilfsmittel dabei unterstützen, die Herausforderungen des Alltags wieder leichter zu bewältigen. Versicherte der Audi-BKK erhalten eine umfassende Beratung und zusätzliche Unterstützung, um entsprechende Therapien wahrzunehmen. Das kann sowohl ein Hörgerät sein, Logopädie, eine psychologische Betreuung oder ein Sprachkurs für Gebärdensprache.

Hello-Hilfmittel der Audi-BKK versorgt Sie individuell mit den medizinisch notwendigen Hilfsmitteln in wenigen Schritten:

  • Rezept für Hilfsmittel bei der Audi-BKK einreichen.
  • Informationen über Kosten und Beschaffung erhalten.
  • Unterstützung bei der Suche nach Vertragspartnern für ihre Hilfsmittel direkt in der Nähe.

Hier finden Sie alle Informationen rund um Hello-Hilfsmittel und wie Sie Kontakt zu uns aufnehmen können:

Hello-Hilfsmittel der Audi BKK

Frühzeitige Behandlung ist wichtig

Wenn Hörgeräte frühzeitig getragen werden, können nicht nur spätere Folgen vermieden werden – auch die betroffenen Nervenzellen werden wieder stimuliert. Denn bei einer Verschlechterung der Hörgewohnheiten, baut unser Körper Strukturen ab, die nicht mehr gebraucht werden. So auch die Hörnerven, wenn diese auf den entsprechenden Frequenzen über längere Zeit nicht gefordert werden. Dies kann für unseren Alltag verheerende Folgen haben:

  • Wichtige Sprachanteile können nicht mehr erkannt werden.
  • Eine Hörentwöhnung tritt ein: Dadurch verlernt das Gehirn, Töne zu verarbeiten.
  • Der Höreindruck entspricht nicht mehr der Realität und ist dumpfer und leiser. Töne sind nicht mehr eindeutig zuzuordnen.
  • Die Höranstrengung wird größer und die Konzentration höher.
  • Müdigkeit und Erschöpfung begleiten den Alltag.

Für die Gewöhnung an ein passendes Hörgerät erfordert es grundsätzlich etwas Geduld. Dabei braucht es Zeit, um das passende Gerät zu finden, mit dem ein angenehmes Hörempfinden möglich ist. Die Gewöhnung an Hörgeräte erfolgt leichter und schneller, wenn man sich vom realen Klang der Umgebung noch nicht so sehr entfremdet hat.

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