Wenn Eltern älter werden
Pflegende Angehörige tragen viel Verantwortung – und vergessen dabei oft, auch auf das eigene Wohl zu achten. Was bedeutet das für Körper, Seele und Geist?
Körper
Je intensiver die Pflege, desto weniger Zeit bleibt für die eigene Gesundheit. Pflegende Angehörige sind daher anfälliger für stressbedingte Krankheiten und leiden häufiger an Rückenschmerzen oder haben Beschwerden im Schulter- und Nackenbereich. Eine US-Studie hat auch gezeigt, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Wohlbefinden von pflegenden Angehörigen und dem Gesundheitszustand der Patienten gibt: Möglich scheint, dass ein erschöpfter Angehöriger dazu beiträgt, die Gesundheit des Menschen in seiner Obhut zu beeinträchtigen. Umso wichtiger ist es, dass Angehörige Unterstützung finden.
Seele
Die neuen Lebensbedingungen des Alterns sind nicht nur für Eltern, sondern auch für die Kinder schwer zu akzeptieren. Ein Leben lang waren die Eltern da, haben
immer geholfen. Doch nun vollzieht sich ein Rollenwechsel: Jetzt brauchen die Eltern Unterstützung. So geht der sichere Hafen verloren, in dem die Kinder immer ankern konnten. Dazu kommt die Frage: Wie viel gemeinsame Zeit bleibt noch? Es hilft, sich klarzumachen, dass man das Kind seiner Eltern bleibt, nur eben als erwachsene Person. Wenn beide Seiten die neue Rolle akzeptieren, ist das ein Gewinn. Auch Kinder können ein sicherer Hafen sein.
Geist
Wer pflegt, muss sein Leben neu ordnen: Zum Beruf, zur eigenen Familie kommt die Pflege hinzu. Und diese kostet viel Energie und belastet psychisch: Da ist die Sorge, das Gefühl, nicht genug zu tun, und die oft geringe Anerkennung durch das soziale Umfeld. Wie stark die psychische Belastung ist, bemerken viele oft zu spät. Denn der Alltag muss funktionieren. Rund vier Millionen Menschen in Deutschland pflegen Angehörige. Fast die Hälfte fühlt sich überfordert und mental ausgelaugt. Umso wichtiger ist es, auch für sich zu sorgen. Beratung, auch wie Entlastung gelingen kann, finden Pflegende unter anderem bei Pflegestützpunkten (www.zqp.de).
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