Lesezeit ca. 4 Min.

Krankheiten rechtzeig erkennen: Endometriose

Regelschmerzen – für viele Frauen ein wohlbekanntes Problem, wenn sie ihre Periode haben. Aber wie viel Schmerz ist noch normal? Starke Regelschmerzen und weitere körperliche Beschwerden können mögliche Anzeichen für die Krankheit Endometriose sein.

Das „Chamäleon der Gynäkologie“, wie Endometriose mittlerweile genannt wird, betrifft eine von zehn Frauen vor ihren Wechseljahren. Bei Endometriose kommt es dazu, dass Gewebe, das dem der Gebärmutter ähnelt, frei im Bauchraum oder auch an anderen Organen wächst. Diese Wucherungen können sich wie die Gebärmutter­schleimhaut zyklusabhängig auf- und wieder abbauen und auch bluten. Es kommt zu Vernarbungen und Verwachsungen – Endometrioseherden. Das Gefährliche daran ist, dass sich diese Verwachsungen immer wieder entzünden und aufbrechen können, was immense Schmerzen verursacht.

Neben Schmerzen, die den Unterleibschmerzen während der Periode stark ähneln, zeigen sich oft weitere Symptome:

  • starke, unregelmäßige Monatsblutungen
  • Bauch- und Rückenschmerzen vor und während der Periode, die auch in die Beine ausstrahlen können
  • Schmerzen während oder nach dem Geschlechtsverkehr
  • Schmerzen beim Toilettengang
  • ungewollte Kinderlosigkeit
  • Schmerzen, die zu Übelkeit, Kopfschmerzen, Schwindel oder Erbrechen führen

Diagnose

Wenn solche Symptome regelmäßig während oder vor der Periode auftreten, ist der Arztbesuch sinnvoll – auch in dem Fall, wenn sich Periodenschmerzen und -symptome im Vergleich zu vorherigen Zyklen drastisch verändern. Bei Verdacht auf Endometriose wird zumeist ein Gespräch über die Schmerzen und Symptome geführt und gynäkologisch untersucht. Mitunter können weitere Untersuchungen und eine Spiegelung der Bauchhöhle hinzukommen, um die Ursachen abzuklären.

Behandlung

Da Endometriose so unterschiedliche Beschwerden mit sich bringt, muss sich die jeweilige Behandlung individuell anpassen. Häufig wird mithilfe einer Hormontherapie der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut verhindert oder mit einer medikamentösen Schmerztherapie versucht, Beschwerden zu lindern. Eine weitere Behandlungsoption: das operative Entfernen der Endometrioseherde im Bauchraum. Das Gewebe entzündet sich nicht mehr so leicht und die Schmerzen nehmen ab. Mitunter kann zudem eine Ernährungsanpassung oder Physiotherapie helfen. Auch eine psychologische Betreuung oder der Austausch mit anderen Betroffenen kann Patientinnen Kraft geben, mit ihrer Krankheit umzugehen.

Podcast Frauengesundheit

Mehr zu den Themen Endometriose, Zyklus und Hormone erfahren Sie in unserem Podcast „Von Achtsam bis Zuckerfrei“ unter: www.audibkk.de/podcast

Bildnachweis

Artikeleinstieg: martin-dm (istockphoto.com)

Zum Weiterlesen: