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Achtsamkeit für Mütter – eigene Bedürfnisse erkennen

Mütter sind enormen Druck ausgesetzt: eine ständige Zerrissenheit zwischen den eigenen Ansprüchen und den gesellschaftlichen Erwartungen. Wie können sie mehr Achtsamkeit in ihren Alltag bringen und lernen, besser auf eigene Bedürfnisse zu achten?

Hohe Erwartungen an sich selbst

Mütter müssen heute gute Erzieherinnen, Partnerinnen und Hausfrauen, erfolgreich im Beruf und gleichzeitig hingebungsvolle Mütter sein. Frauen übernehmen diese Erwartungshaltung oft unbewusst, haben deshalb hohe Erwartungen an sich als Mutter und stellen ihre eigenen Bedürfnisse hinten an. Sich selbst auch mal zu priorisieren, scheint ausgeschlossen und ein Zeichen für Egoismus oder Überforderung. Aber was macht das mit einer Mutter, die permanent die Bedürfnisse ihres Kindes über ihre eigenen stellt?

Gefährlich für die eigene Gesundheit?

Ein großes Problem ist, dass man häufig gar nicht merkt, wenn die eigenen Bedürfnisse konsequent vernachlässigt werden. Gedanken wie „so ist das eben“ oder „bald wird es besser“ schleichen sich ein und führen dazu, dass die Bedürfnisse immer weiter in den Hintergrund rücken. Außerdem kann sich der Mensch sehr schnell an verschiedene Lebenssituationen gewöhnen. Schlecht und viel zu wenig zu schlafen, keine Zeit mehr für sich selbst zu haben, kraftlos zu sein. Das Tückische: Genau das können schon Folgen sein, die durch eine Bedürfnisvernachlässigung entstehen, wie beispielsweise Schlaflosigkeit, ständige Müdigkeit, Kraftlosigkeit und Motivationslosigkeit. Selbst Dinge, die man früher gern gemacht hat, machen plötzlich keinen Spaß mehr oder es fehlt schlichtweg die Motivation.

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Großer Mental Load bei Frauen

Frauen sind sich oft nicht bewusst, wie groß ihr Mental Load – also die mentale Belastung durch das ständige Übernehmen von Aufgaben und Kümmern ist. Aber gerade Mütter müssen flexibel auf sich ständig verändernde Situationen reagieren, die Bedürfnisse anderer berücksichtigen und die Verantwortung tragen. Eine permanente Dauerbelastung, die sich nur langsam zu verändern scheint, weil Frauen immer noch den Großteil der Sorgearbeit, der so genannten Care-Arbeit, übernehmen. Im Durchschnitt wenden Frauen pro Tag 52,4 Prozent mehr Zeit für unbezahlte Sorgearbeit auf als Männer.

Podcast: Bedürfnisse zusammenbringen

In einer Familie prallen oft die unterschiedlichsten Bedürfnisse aufeinander. Wie kann man allen Mitgliedern gerecht werden? Tipps dafür finden Sie in unserem Podcast!

Ein Recht auf eigene Bedürfnisse

Deshalb ist es wichtig, sich im Laufe der Zeit wieder selbst zu priorisieren und auf sich achtzugeben – ohne es als Egoismus oder persönliches Versagen zu werten.

Um sich seiner Bedürfnisse überhaupt erst wieder bewusst zu werden, ist es wichtig, festzustellen, wie es einem selbst momentan geht – körperlich und mental. Wie ist die eigene Situation? Weiß ich überhaupt, was meine Bedürfnisse sind? Die eigenen Bedürfnisse wieder zu erkennen, kann nach solch einer intensiven Phase des Pflegens und Versorgens eine echte Herausforderung sein.

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Folgende Fragen können helfen, eigene Bedürfnisse zu erkennen:

  • Kriege ich genug Schlaf?
  • Wann habe ich mich das letzte Mal mit Freundinnen und Freunden getroffen?
  • Mache ich momentan Dinge, die mir Spaß machen? Wann habe ich das letzte Mal Sport gemacht oder mich kreativ ausgelebt?

Das Beobachten und Dokumentieren der eigenen Bedürfnisse in Form eines Tagebuchs beispielsweise können dazu beitragen, wieder ein Gefühl für sich selbst zu bekommen und zu verstehen, was sich richtig und wichtig anfühlt.

Ins Handeln kommen

Der nächste wichtige Schritt ist, es nicht bei der Theorie zu belassen, sondern die Erkenntnisse auch aktiv anzuwenden. Etwas zu machen, was so manche Mutter erst wieder neu lernen muss: bewusst ja und nein zu sagen – und zuvor intensiv in sich hineinzuhorchen. Es gibt auch noch kleine Alltagstipps, die dabei helfen können, sich sogar in einer anstrengenden Woche Zeit für sich zu nehmen: digitale Terminkalender, wo man sich einen bestimmten Zeitraum nur für sich selbst einräumt. Am besten lässt man den Kalender einen auch daran erinnern, dass man sich diese Zeit des Tages freigehalten hat. Für Entspannung kann Yoga oder Meditieren sorgen, das müssen auch keine anstrengenden Übungen sein. Atemübungen oder ruhiges Sitzen und die Umgebung und den eigenen Körper bewusst wahrnehmen, reichen manchmal schon völlig aus.

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Artikeleinstieg: andresr (istockphoto.com)

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