Seelische Gesundheit: Was Kinder und Jugendliche brauchen

„Schätzungsweise jeder siebte junge Mensch zwischen 10 und 19 Jahren lebt mit einer diagnostizierten psychischen Beeinträchtigung oder Störung“, stellt Unicef in seinem Bericht zur Situation der Kinder in der Welt 2021 fest.

Corona: Stresstest für die junge Seele

Viele Kinder und Jugendliche waren schon vor der Covid-19-Pandemie psychisch belastet. Die Corona-Zeit mit ihren Lockdowns hat die Situation noch verschärft: Besuche in Schule oder Kindergarten oder Treffen mit Freundinnen und Freunden fielen von einem Tag auf den anderen plötzlich weg. Gemeinsames Spielen, Sport und positive Erlebnisse waren zeitweise unmöglich. Was uns Erwachsenen schon schwer fiel, hat viele junge Menschen nachhaltig verunsichert, geängstigt und im schlimmsten Fall dauerhaft psychisch beeinträchtigt.

Krieg, Inflation – die Sorgen bleiben

Laut der COPSY-Studie (Corona und Psyche) des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf leiden viele Kinder und Jugendliche in Deutschland noch immer unter psychosomatische Stresssymptomen wie Gereiztheit, Einschlafproblemen und Niedergeschlagenheit oder auch an Kopf- und Bauchschmerzen. Mittlerweile nimmt die Belastung durch die Pandemie zwar ab, dafür aber machen sich Kinder und Jugendlichen nun zunehmend Sorgen wegen des Ukraine-Kriegs, der Inflation oder der Energie- und Klimakrise. Was können wir also tun, damit unsere Kinder sich wohlfühlen und psychisch gesund bleiben?

Die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen hängt laut Unicef von gleich mehreren Faktoren ab. Ganz wichtig: der Umgang und die Erziehung in der Familie, Erfahrungen in der Schule sowie zwischenmenschliche Beziehungen.

10 Tipps: Das stärkt die seelische Gesundheit

Es gibt kein Patentrezept, weil jeder Mensch anders ist. Aber es gibt einige Basics, die für eine gesunde Seele von Kindern und Jugendlichen sehr wichtig sind:

• Liebevolle Beziehungen: Liebe und Zuwendung, Fürsorge und Aufmerksamkeit sind Grundpfeiler für die psychische Gesundheit junger Menschen.
• Eine sichere Umgebung: Ein stabiles Zuhause, Schutz vor Gewalt, Missbrauch oder Vernachlässigung sind grundlegend für die gesunde Entwicklung der Kinderseele.
• Emotionale Unterstützung: Ermutigen Sie Ihre Kinder, über ihre Gefühle zu sprechen. Hören Sie ihnen zu und nehmen Sie sie ernst. Ein wertschätzender, respektvoller und fördernder Umgang hilft Kindern und Jugendlichen, Resilienz aufzubauen.
• Positive Bestärkung: Vertrauen, Rückhalt, Lob und Unterstützung machen junge Menschen resilient und geben ihnen Selbstvertrauen.
• Grenzen, Regeln und Struktur: Sinnvolle Regeln und nachvollziehbare Grenzen geben Kindern und Jugendlichen Sicherheit und Orientierung – und machen die Welt für sie berechenbar. Strukturen und Rituale verleihen ihrem Alltag einen Rahmen und sorgen für Stabilität.
• Ausreichend Schlaf: Regelmäßiger und ausreichender Schlaf ist wichtig für die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen.
• Gute Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung ist für die allgemeine Gesundheit und für das Wohlbefinden auch der Jüngsten schon von großer Bedeutung.
• Viel Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität wirkt sich nachweislich positiv auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen aus.
• Freie Zeit: Kinder und Jugendliche sollten ausreichend Freizeit haben, um sich zu erholen, zu spielen und zu entspannen.
• Professionelle Hilfe: Falls Kinder und Jugendliche Anzeichen von psychischer Belastung zeigen, sollten sie schnell professionelle Unterstützung bekommen. Psychologen und Psychologinnen, Therapeuten oder Beraterinnen helfen dabei, die Probleme gut in den Griff zu bekommen.

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