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Gesund für uns und für den Planeten: die Planetary Health Diet

Wie müssen wir uns ernähren, damit es nicht nur uns gut geht, sondern auch unserem Planeten? Mit dieser Frage hat sich ein internationales Forschungsteam aus 16 Ländern beschäftigt. Heraus kam die Planetary Health Diet.

Gesunde Ernährung für uns und die Erde

Die einen haben zu wenig zu essen, die anderen zu viel und viele essen nicht das, was gesund für sie wäre: Um alle Menschen dieser Erde bis zum Jahr 2050 nachhaltig und gesund ernähren zu können, müssen sich unsere Landwirtschaft und unsere Ernährungsweise dringend ändern.

Die EAT-Lancet-Kommission, die sich aus 37 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus der Klimaforschung, Ernährungswissenschaften und anderen Disziplinen zusammensetzt, hatte sich daher als Ziel gesetzt, eine wissenschaftliche Grundlage für einen Wandel des globalen Ernährungssystems zu schaffen.

Das Resultat der Planetary Health Diet ist ein besonderer Speiseplan:

Gesunde Torte: So sieht der Planetary Health Diet zufolge ein Referenzrahmen für eine gesunde und umweltgerechte Ernährungsweise aus.

Die Planetary Health Diet ist flexibel und umsetzbar

Bei der Planetary Health Diet handelt es sich um einen Referenzrahmen für eine gesunde und umweltgerechte Ernährungsweise.

Weiter unten im Text gibt es Empfehlungen für die einzelnen Lebensmittelkategorien. In Klammern stehen die umwelt- und gesundheitsverträglichen Spannen, die vorgesehen sind, um die Planetary Health Diet flexibel und für jeden Menschen umsetzbar zu halten.

  • Als Maßstab geht man von einer täglichen Energieaufnahme von 2.500 Kilokalorien aus.
  • Wenn für Gemüse eine Menge von 300 Gramm pro Tag mit einer Spannbreite von 200 bis 600 Gramm angegeben wird, sollten auf jeden Fall mindestens 200 Gramm Gemüse täglich auf dem Speiseplan stehen – mit viel Luft nach oben.
  • Wenn bei ungesunden Kategorien wie Süßungsmitteln eine Angabe von 31 Gramm mit einer Spannbreite von 0 bis 31 Gramm „empfohlen“ wird, heißt das, dass wir gerne auch ganz darauf verzichten können, den Maximalwert aber nicht überschreiten sollten.

Die Planetary Health Diet lässt sich als Modell begreifen. Allerdings verdeutlicht sie einmal mehr, dass eine vermehrt pflanzenbasierte Ernährungsweise gesund ist – für uns und für unsere Erde. Lassen Sie uns gemeinsam handeln – denn gesund leben kann man nur auf einem gesunden Planten.

 

Speiseplan der Planetary Health Diet

Bezogen auf eine tägliche Energieaufnahme von 2.500 Kilokalorien sieht der Speiseplan so aus:

Vollkorngetreide (232 Gramm)

Dazu zählen unter anderem Reis, Weizen, Mais. Davon sollten wir 232 Gramm zu uns nehmen. Das sind 811 Kilokalorien.

Stärkehaltiges Gemüse (50 Gramm)

In vielen Teilen der Erde wird überdurchschnittlich viel stärkehaltiges Gemüse gegessen – Kartoffeln oder Maniok zum Beispiel. Andere verzichten ganz darauf. Der Referenzwert liegt bei 50 Gramm pro Tag, doch zwischen 0 und 100 Gramm hält sich alles im Rahmen.

Gemüse (300 Gramm)

Für alle Gemüsesorten abseits des stärkehaltigen Gemüses gilt: Richtig sattessen, gerne 300 Gramm pro Tag. Die Menge kann zwischen 200 und 600 Gramm variieren.

Obst (200 Gramm)

Ähnlich wie beim Gemüse gilt bei Obst: Gerne reichlich, etwa 200 Gramm. Zwischen 100 und 300 Gramm sollte die tägliche Obstration liegen.

Milchprodukte (250 Gramm)

Wer tierische Milchprodukte zu sich nehmen möchte, kann 250 Gramm Vollmilch als Referenz nehmen oder Produkte, die aus dieser Menge hergestellt werden. Es geht auch mehr oder auch vegan: Die Spannbreite liegt zwischen 0 und 500 Gramm.

Tierische Proteinquellen

Fleisch und Fisch sind reichhaltige Proteinquellen. Wer Rind-, Lamm- oder Schweine­fleisch essen möchte, kann etwa 14 Gramm davon täglich essen, aber nicht mehr als 28 Gramm. Bei Geflügel liegt der Referenzwert bei 29 Gramm; mehr als 58 Gramm sollten es nicht sein. Bei Eiern sind es 13 Gramm und maximal 25 und bei Fisch maxi­mal 100 Gramm – der Referenzwert liegt bei 28.

Untergrenzen gibt es bei tierischen Proteinquellen nicht. Es kann auch darauf verzichtet werden, nur sollte dann von den pflanzlichen Proteinquellen mehr verzehrt werden.

Pflanzliche Proteinquellen (75 Gramm)

75 Gramm Hülsenfrüchte pro Tag sind empfehlenswert, bei tierfreier Ernährung können es auch 100 Gramm sein. Auch Nüsse bieten Proteine in Hülle und Fülle: Der Referenzwert liegt bei 50, mehr als 75 sollten es nicht sein.

Fett

Fett gehört zu einer ausgewogenen Ernährung dazu – vor allem ungesättigte Fette. Oliven-, Raps-, Sonnenblumen-, Soja-, Erdnuss-, Traubenkernöl: Davon können wir etwa 40 Gramm am Tag zu uns nehmen oder eine Menge, die zwischen 20 und 80 Gramm liegt. Bei gesättigten Fetten wie Schmalz, Talg oder Palmöl sollte die Menge maximal bei 11,8 Gramm liegen. Auch wenn man darauf auch ganz verzichten darf.

Zugesetzter Zucker (max. 31 Gramm)

Hierunter fallen alle Süßungsmittel, welchen Namen sie auch tragen. Mehr als 31 Gramm pro Tag sollten es nicht sein.

Bildnachweis

Artikeleinstieg: Everste (istockphoto.com)
Quelle Grafik: Bundeszentrum für Ernährung

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