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Entzündete Insek­tenstiche – Wie sollte ich damit umgehen?

Sie nerven: Insektenstiche sind schmerzhaft, brennen und jucken. Oft klingen die Symptome nach einiger Zeit aber von allein ab. Allerdings können sich Insektenstiche auch entzünden. Das ist nicht ungefährlich.

Es summt und brummt im Sommer, es ist Insektenzeit. Wir wissen, wie wichtig Insekten für uns und unsere Umwelt sind. Aber manchmal können Mücken und Co. ganz schön lästig werden und im schlimmsten Fall zustechen. Ist es passiert, merken wir das meist recht schnell: Die Stelle auf der Haut wird warm, schwillt an und verfärbt sich rötlich. Sehr häufig juckt es außerdem stark. In den meisten Fällen helfen dann kühlende Salben aus der Apotheke, die man auf die betroffene Hautstelle aufträgt, um den Juckreiz und den Schmerz zu lindern. Häufig werden die Symptome nach wenigen Tagen bereits milder und schließlich heilt der Insektenstich ab. Fachleute beobachten seit einiger Zeit, dass die Symptome der Stiche heute stärker als noch vor einigen Jahren ausfallen. Möglichweise könnten Umweltgifte damit zu tun haben.

Warum entzündet sich ein Insektenstich?

Ein Insektenstich kann sich im schlimmsten Fall aber auch entzünden. Auslöser ist manchmal der Insektenstich selbst, wenn dabei zum Beispiel Hautkeime wie Streptokokken eindringen. Aber in vielen Fällen ist es eher ein Aufkratzen des juckenden Stiches, das zur Entzündung führt. Besonders Kinder können das Jucken schlecht ignorieren und leiden daher häufiger unter entzündeten Insektenstichen.

Wird der Stich aufgekratzt, entsteht eine offene Wunde und Bakterien können leicht in den Körper eindringen. Sie verursachen die Entzündung.

Symptome eines entzündeten Insektenstichs

Daran können Sie eine Entzündung erkennen:

  • Es bildet sich Eiter an der Einstichstelle.
  • Lymphknoten an Arm, Bein oder Hals sind geschwollen.
  • Schwellung, Rötung und Schmerzen fallen stärker aus als bei einem nicht-entzündlichen Insektenstich.

Immer vom Arzt oder von der Ärztin behandeln lassen

Sollten Sie einen entzündeten Insektenstich bei sich oder Ihrem Kind feststellen, gehen Sie am besten damit rasch in die Arztpraxis. Denn eine Entzündung kann sehr gefährlich werden.

Die Folgen einer Entzündung

Die Insektenstichentzündung kann weitere Krankheiten verursachen, beispielsweise eine Haut- oder Bindegewebsentzündung. Im schlimmsten Fall kann es zu einer Sepsis – auch Blutvergiftung genannt – kommen.

So erkennen Sie eine Sepsis

Bei einer Sepsis breiten sich die Erreger im ganzen Körper aus und verursachen Entzündungsreaktionen, die sehr schwer sein können und lebensgefährlich sind.

Anzeichen einer Sepsis sind beispielsweise hohes Fieber, hoher Puls, schnelle Atmung, Verwirrtheit und ein allgemein schlechter Gesundheitszustand.

Stellen sich diese Symptome ein, auch einzelne davon, droht Lebensgefahr und der Patient oder die Patientin muss sofort ins Krankenhaus: Rufen Sie die 112!

Eine Sepsis wird mit Medikamenten behandelt. Je früher sie erkannt wird, desto größer sind die Heilungs- und Überlebenschancen.

Schutz vor Mücken und Co.

  • Wenn möglich, achten Sie darauf, dass im Garten oder auf dem Balkon keine Pfützen stehen bleiben oder Wassereimer gefüllt sind. Mücken reichen schon kleinste Wasserflächen aus, um sich fortzupflanzen.
  • Fliegengitter vor den Fenstern halten Insekten auf Distanz.
  • Ein Moskitonetz über dem Bett verhindert, dass Insekten Sie im Schlaf „überfallen“.
  • Ist es passiert und das Insekt hat zugestochen, helfen neben Salben auch Eispacks, Eiswürfel oder kalte Umschläge gut gegen die Schwellung und den fiesen Juckreiz.
  • Verwenden Sie ein Mückenschutzmittel, wenn Sie sich mit bloßen Armen und Beinen im Freien aufhalten. Als chemischer Inhaltsstoff scheint Icaridin weniger oft als Diethyltoluamid (DEET) Augen und Schleimhäute zu reizen.
  • Die richtige Kleidung hilft Insekten abzuwehren: dichtes Gewebe, langärmlige Pullis und Hosen, am besten aus hellem Stoff. Darauf erkennt man die Tiere leicht und kann sie verscheuchen.

Bildnachweis

Artikeleinstieg: Parianto keraton (istockphoto.com)

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