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Hitzetipps: So kommen Sie cool durch den Sommer

Der Klimawandel lässt uns zunehmend schwitzen. Seit Beginn der Wetteraufzeichnung sind die Tage, die die 30-Grad-Marke knacken, immer mehr geworden. Wie wirkt sich Hitze auf unsere Gesundheit aus, woran erkenne ich einen Sonnenstich und wie halte ich meine Wohnung kühl?

Waren es in den 1950er Jahren drei, zählen wir aktuell laut Deutschem Wetterdienst durchschnittlich neun Hitzetage pro Jahr. Aber was bedeutet der Klimawandel für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden? Hitzewellen, in denen sich heiße Tage und tropische Nächte abwechseln, können aufgrund fehlender Abkühlung die Gesundheit belasten. Bleiben die Temperaturen dauerhaft im oberen Bereich, sind besonders Ältere, Vorerkrankte und Kleinkinder gefährdet. Daher ist es für die Risikogruppen im Besonderen, aber auch alle anderen im Allgemeinen wichtig, bei Hitze entsprechende Vorkehrungen zu treffen. Mit diesen Tipps kommen Sie gut durch den Sommer.

Ab in die Sonne? Lieber nicht!

Die oberste Regel bei Sommerhitze lautet: Vermeiden Sie die pralle Sonne! Vor allem zwischen 11 und 17 Uhr sind kühle Räume zu bevorzugen. Falls es Sie doch nach draußen zieht, halten Sie sich an Orten mit viel Grün wie Parks oder Gärten auf. Bäume spenden nicht nur Schatten, sondern kühlen auch die Luft.

Hitzefalle Auto

Parkende Fahrzeuge heizen in kürzester Zeit auf. Bei einer Außentemperatur von 34°C steigt die Temperatur im Inneren des Wagens innerhalb von zehn Minuten auf 41°C an. Lassen Sie deshalb niemals Kinder oder Haustiere im Auto zurück – bereits nach wenigen Minuten droht Lebensgefahr. Denn aufgrund einer geringeren Körperoberfläche können Kinder Hitze schlechter ausgleichen. Aber auch Erwachsene sollten nicht in einem nicht-klimatisierten Fahrzeug sitzen bleiben.

Sonnenschutz für die Haut– ein Muss für Groß und Klein

Nicht nur die Hitze, sondern auch UV-Strahlung ist schädlich für den Menschen. Im schlimmsten Fall kann sie die DNA der Hautzellen verändern, was wiederum zu Hautkrebs führen kann. Achten Sie daher auf einen guten Sonnenschutz, wenn Sie das Haus verlassen. Das gilt auch, wenn Sie überwiegend im Schatten bleiben.

Experten empfehlen für Erwachsene eine Sonnencreme mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 30, bei sehr heller Haut von 50. Das Gleiche gilt für Kinder. Achtung: Babys sollten im ersten Lebensjahr nicht mit Sonnenschutz eingecremt werden, da ihre Haut noch sehr empfindlich ist. Sie sollten der Sonne gar nicht ausgesetzt werden.

Babys und Kinder brauchen bei Hitze besonderen Schutz.

Erfahren Sie hier, woran Sie bei den Kleinen Sonnenbrand, Hitzschlag und Sonnenstich erkennen und wie Sie sie davor schützen.

Wichtig: Vergessen Sie nicht das Nachcremen, wenn Sie sich im Wasser abkühlen. Auch wasserfeste Sonnenmilch verliert nach dem Schwimmen oder Plantschen an Schutz.

Zusätzlichen Sonnenschutz bietet die richtige Kleidung. Ideal sind lange, luftige Teile aus natürlichen Materialien wie Baumwolle, Leinen oder Seide. Helle Stoffe heizen sich nicht so schnell auf wie dunkle. Hüte und Sonnbrillen schützen Kopf, Nacken und die Augen. Bei Kindern unbedingt auf altersgerechte Sonnenbrillen achten.

Körper und Wohnräume richtig kühlen

Neben den passenden Kleidungsstücken gibt es noch weitere Wege, Ihren Körper kühl zu halten. Zuhause können Sie feuchte Handtücher um Beine, Arme oder Nacken legen. Auch eine Dusche kann erfrischend wirken. Auch wenn es verlockend ist: Vermeiden Sie eiskaltes Wasser – dadurch schwitzen Sie nur noch mehr.

Viel trinken, hilft viel

Es ist kein Geheimnis, dass Schwitzen zu Wasserverlust führt. Daher heißt es: Bitte nachfüllen. Auf eiskalte Getränke und Alkohol sollten Sie dabei verzichten. Denn dadurch produziert der Körper mehr Wärme beziehungsweise werden ihm weitere Flüssigkeit und Mineralien entzogen. Besser sind Wasser, ungesüßte Tees und Schorlen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt Erwachsenen, 1,5 Liter pro Tag zu trinken, bei Hitze einen halben bis einen Liter pro Stunde zusätzlich. Menschen, die an Herz- oder Nierenerkrankungen leiden, sollten ihre Trinkmenge vorab mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin abklären.

Sport bei Hitze

Wer auf Sport oder andere körperlich anstrengende Tätigkeiten nicht verzichten kann, sollte diese in die frühen Morgen- oder späten Abendstunden verlegen. Gehen Sie Laufen? Dann wählen Sie ein Runde, die Ihnen viel Schatten spendet. Und denken Sie daran, genügend zu trinken.

Warten Sie nach dem Training etwa 15 Minuten, bis Sie duschen, und verzichten Sie unbedingt auf eiskaltes Wasser – das stresst Ihren Körper und überfordert den Kreislauf.

Kühler Wohnen

Steigen draußen die Temperaturen, heizt sich auch Wohnung oder Haus auf. Halten Sie daher die Fenster tagsüber geschlossen und mit Rollos oder Gardinen verdunkelt. Erst wenn es draußen kühler wird, können Sie am späten Abend oder frühen Morgen querlüften.

Ventilatoren kühlen die Luft zwar nicht ab, sorgen durch den Luftzug dennoch für Erfrischung. Nasse Handtücher vor dem Gerät wirken zusätzlich kühlend. Setzen Sie sich nicht direkt dem Ventilator aus. Die Zugluft kann die Schleimhäute austrocknen oder zu Muskelverspannungen und sogar zum Auskühlen führen. Britische Forscher haben zudem herausgefunden, dass ab Temperaturen von 35°C der Einsatz eines Ventilators zu Überhitzung führen kann.

Sonnenstich, Hitzschlag und Co. erkennen

Wer sich nicht schont und zu viel Zeit in der Sonne verbringt, riskiert seine Gesundheit. Problem: Erste Anzeichen von Hitzeerkrankungen werden oft nicht als solche erkannt.

Sonnenstich

Ein Sonnenstich äußert sich mit Kopfschmerzen, einem roten Kopf, Nackenschmerzen, Übelkeit, Schwindel und Erbrechen. Treten diese Symptome auf, sollten Sie einen schattigen Platz aufsuchen und den Kopf hochlagern. Feuchte Tücher um Beine und Arme schaffen Linderung. Bei ausgeprägten Symptomen und Bewusstseinsverlust unbedingt ärztliche Hilfe anfordern.

Hitzeerschöpfung

Bekommt der Körper zu wenig Flüssigkeit und ist er überhitzt, kann das eine Hitzeerschöpfung auslösen. Diese zeigt sich unter anderem durch blasse, feuchte Haut, einen niedrigen Blutdruck, Schüttelfrost, erhöhte Temperatur, Schwindel und Übelkeit. Erste Maßnahmen sind das Abkühlen des Körpers durch eine kühle Dusche und Flüssigkeitszufuhr. Halten die Symptome nach einer Stunde noch an, sollte ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden. 

Hitzschlag

Eine extrem hohe Körpertemperatur, trockene, heiße Haut, Unruhe, Verwirrtheit, Kopfschmerzen, Krämpfe und Bewusstlosigkeit können auf einen Hitzschlag hinweisen. Da der Körper sich nicht mehr selbst kühlen kann, können Hirn und Organe langfristig geschädigt werden oder es kann sogar der Tod eintreten. Bei Verdacht auf einen Hitzschlag umgehend den Notarzt rufen. In der Zwischenzeit die Person an einen kühleren Ort bringen und mit Flüssigkeitszufuhr und feuchten, kalten Tüchern abkühlen.

Für ältere Menschen ist extreme Hitze besonders belastend.

Diese Tipps helfen, hitzebedingten Gesundheitsproblemen vorzubeugen.

Bildnachweis

Artikeleinstieg: Dejan Ristovski/Stocksy (stock.adobe.com)
 

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