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Corona-Kinderimpfung für Fünf- bis Elfjährige: was Eltern dazu wissen müssen

Seit dem 13. Dezember 2021 wird der Kinderimpfstoff von BioNTech/Pfizer an die Praxen ausgeliefert. Wann ist eine Impfung für Kinder sinnvoll? Was sollten Eltern zur Impfung wissen? Die wichtigsten Antworten hierzu im Überblick.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat ihre COVID-19-Impfempfehlung aktualisiert und empfiehlt nun Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren die Impfung gegen COVID-19 unter bestimmten Voraussetzungen. 

Genau bedeutet das, dass die STIKO die Impfung empfiehlt, wenn …

  • … Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren verschiedene Vorerkrankungen haben. 
  • … sich im Umfeld der Kinder Kontaktpersonen mit hohem Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf befinden, die selbst nicht oder nur unzureichend durch eine Impfung geschützt werden können, zum Beispiel Hochbetagte oder Menschen mit schwachem Immunsystem.
  • … darüber hinaus ein individueller Wunsch der Kinder und Eltern beziehungsweise Sorgeberechtigten nach einer Impfung besteht. Dann können auch fünf- bis elfjährige Kinder ohne Vorerkrankungen gegen COVID-19 nach entsprechender ärztlicher Aufklärung geimpft werden.

Die STIKO empfiehlt eine Impfung genesener Kinder bisher nicht ausdrücklich. 

Das Ziel der Impfung

Die Impfung soll unter anderem schwere COVID-19-Verläufe und Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus bei Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren verhindern.

Derzeit besteht für Kinder ohne Vorerkrankungen in dieser Altersgruppe nur ein geringes Risiko für eine schwere COVID-19-Erkrankung, einen Krankenhaus­aufenthalt und eine Intensivbehandlung. Hinzu kommt, dass das Risiko seltener Nebenwirkungen der Impfung mit der augenblicklichen Datenlage zurzeit nicht eingeschätzt werden kann.

Daher spricht die STIKO für fünf- bis elfjährige Kinder ohne Vorerkrankungen derzeit keine generelle Impfempfehlung aus. Sobald weitere Daten zur Sicherheit des Impfstoffs in dieser Altersgruppe oder andere relevante Erkenntnisse vorliegen, wird die STIKO diese umgehend prüfen und die Empfehlung gegebenenfalls anpassen.

Zwei Impftermine sind nötig

Die STIKO empfiehlt weiterhin, die Impfung mit zwei Impfstoffdosen des mRNA-Impfstoffs Comirnaty (zehn Mikrogramm) im Abstand von drei bis sechs Wochen durchzuführen.

Der Impfstoff

Der Kinderimpfstoff von BioNTech/Pfizer hat eine andere Dosierung als der Impfstoff für Kinder ab zwölf Jahren. Er ist niedriger dosiert, hat ein anderes Injektionsvolumen und kann mit zehn Wochen auch länger im Kühlschrank bei 2 °C bis 8 °C aufbewahrt werden.

Die Wirksamkeit

Die Daten einer klinischen Prüfung bei Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren haben gezeigt, dass die Gabe des Impfstoffs in einer Konzentration von bereits zehn Mikrogramm pro Dosis das Risiko einer COVID-19-Erkrankung um 90,7 Prozent senkt. 
Auch die Immunreaktion war nach der Impfung von Kindern zwischen fünf und elf Jahren vergleichbar mit der von geimpften Jugendlichen und jungen Erwachsenen.

Was ist mit Boostern in dieser Altersgruppe?

Die Zulassung zur Auffrischungsimpfung gilt erst ab 18 Jahren. Es hat sich gezeigt, dass gerade jüngere und gesunde Personen auch sechs Monate nach der Grundimmunisierung noch einen sehr guten Impfschutz vor schweren Verläufen haben.

Wo Kinder geimpft werden

Eltern, die ihre Kinder impfen lassen möchten, können sich an die niedergelassenen Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzte wenden. Darüber hinaus werden auch in Impfzentren und bei lokalen Impfaktionen Kinder geimpft. Informationen dazu finden Eltern auf den Informationsseiten der Kommunen.

Mögliche Nebenwirkungen

Bisher sind beim Corona-Impfstoff von BioNTech/Pfizer für Kinder zwischen fünf und elf Jahren keine schweren Nebenwirkungen bekannt. In der Zulassungsstudie hatten viele Kinder ein bis zwei Tage lang vorübergehende Impfreaktionen, besonders nach der zweiten Spritze. Dazu zählten Schmerzen an der Einstichstelle, Kopfschmerzen und Müdigkeit. Einige hatten rund um die Einstichstelle auch eine Rötung oder Schwellung. Außerdem bekamen einige Kinder Fieber, Durchfall, Schüttelfrost sowie Muskel- und Gelenkschmerzen.

Ebenfalls wichtig: Vor allem Erwachsene, die sich gegen COVID-19 impfen lassen können und dies noch nicht getan haben, sollten sich jetzt mit der Corona-Schutzimpfung vor einer schweren Erkrankung schützen oder ihren Impfschutz boostern lassen, um sich und andere zu schützen.

Weitere Informationen für Eltern

Weitere Informationen für Eltern finden Sie auf der Website www.zusammengegencorona.de/

Bildnachweis

Artikeleinstieg: jacoblund (istockphoto.com)

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