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Brust- und Hodenkrebs: Früherkennung selbst in die Hand nehmen

Krebsfrüherkennung ist kein leichtes Thema: Sich selbst abzutasten, sei es die Brust oder den Hoden, ist oft mit Angst und Sorge verbunden. Doch die Selbstuntersuchung spielt eine wichtige Rolle dabei, Krebs früh zu erkennen – und damit die Heilungschancen zu erhöhen.

Ein wichtiger Schritt gegen den Krebs

Die Selbstuntersuchung ist – neben anderen Vorsorgeuntersuchungen für Männer und Frauen – ein wichtiger Bestandteil der Krebsfrüherkennung. Bei Frauen und Männern, die sich regelmäßig selbst untersuchen, kann es dabei vorkommen, dass auffällige, aber letztlich gutartige Tastbefunde häufiger abgeklärt werden müssen. Ein vorübergehender Krebsverdacht kann beunruhigen und belasten – auch wenn er sich später nicht bestätigt.

Der Gesundheit zuliebe ist es aber sinnvoll, sich mit den Vor- und Nachteilen von Früherkennungsuntersuchungen auseinandersetzen. Denn frühzeitig erkannt, sind die Heilungschancen besser. Lassen Sie das Selbstabtasen zu Ihrer monatlichen Routine werden.

Selbstuntersuchung von Brust und Hoden: So geht’s!

Brust

Das Abtasten ist nicht schwierig und lässt sich gut üben. Es ist in jedem Alter sinnvoll und sollte einmal im Monat durchgeführt werden. Der beste Zeitpunkt ist etwa eine Woche nach der Regelblutung, wenn die Brüste weich sind. Wenn die Wechseljahre bereits vorbei sind, können Sie einen beliebigen Tag wählen und ihn monatlich beibehalten.

  • Stellen Sie sich vor einen Spiegel und betrachten Sie Ihre Brüste von vorne und von der Seite, lassen Sie Ihre Arme locker herabhängen, stützen Sie sie dann an den Hüften ab, heben Sie die Arme an und verschränken Sie sie hinter dem Kopf. Haben sich Form, Größe oder Haut verändert? Bewegen sich beide Brüste gleichmäßig auf und ab?
  • Untersuchen Sie Ihre Brustwarzen, indem Sie diese vorsichtig zwischen Daumen und Zeigefinger drücken. Tritt Sekret aus? Wenn ja, welche Farbe hat es? Läuft ein Sekret aus, vereinbaren Sie zeitnah einen Termin in Ihrer gynäkologischen Praxis.
  • Die Brüste nacheinander auf Knötchen oder Schwellungen abtasten. Zuerst im Stehen mit herabhängendem, dann mit hinter dem Kopf verschränktem Arm. Die Brust in immer kleiner werdenden Kreisen linien- und strahlenförmig von außen nach innen bis zur Brustwarze abtasten. Legen Sie dafür die Hand flach auf die Brust und üben Sie mit den Fingerspitzen zunächst leichten, dann etwas stärkeren Druck aus. Tasten Sie auch den Bereich vom Schlüsselbein bis zu den unteren Rippen und die Achselhöhlen ab. Die Untersuchung im Liegen wiederholen.

Hoden

Hodenkrebs kann schon in jungen Jahren auftreten.  Deshalb ist es wichtig, dass Jungen und Männer einmal im Monat ihre Hoden abtasten – und das schon ab dem 14. Lebensjahr. Am besten geht das im Stehen nach dem Baden oder Duschen.

  • Mit der geöffneten Handfläche den Hodensack und die Hoden von unten abtasten, dabei leicht auf und ab bewegen.
  • Tasten Sie danach die Hoden einzeln ab. Dazu die Hoden zwischen Daumen (oben) und Zeige- und Mittelfinger (unten) hin und her rollen – so können Sie Unebenheiten und Knoten ertasten. Verdächtig sind auch kleine, harte, schmerzlose Knoten am Hoden, ein Schweregefühl oder ein Ziehen im Hodenbereich. Auch eine Schwellung des Hodensacks oder eine einseitige schmerzlose Vergrößerung oder Verhärtung des Hodens sollten Sie ärztlich abklären lassen.
  • Tasten Sie nun die Nebenhoden ab. Wichtig zu wissen: Die Nebenhoden liegen wie ein Deckel oben und an der Außenseite der Hoden. Auf der Rückseite hinten ist weiches Gewebe zu ertasten. Untersuchen Sie jeden Hoden auf Vergrößerung, Schwellungen oder eine veränderte Festigkeit ab.
  • Betrachten Sie sich im Spiegel, ob Sie eine Schwellung im Bereich des Hodensacks erkennen.

Unsere Leistungen

Männer ab 45 Jahren sollten jährlich ihre Urologin oder ihren Urologen zur kostenlosen Vorsorge-/Tastuntersuchung besuchen. Die Vorsorge-/Brust­unter­suchung bei Frauen erfolgt bereits ab 30 Jahren jährlich bei einer Gynä­kologin oder einem Gynäkologen. Frauen ab 50 Jahren steht zudem alle zwei Jahre ein Mammografie-Screening zu.

Dieses wird ab Juli 2024 ausgeweitet: Es richtet sich an gesunde Frauen zwischen 50 und 75 Jahren – statt bisher 69 Jahren. Weitere Informationen unter: www.audibkk.de/vorsorge

Bildnachweis

Artikeleinstieg: Drazen Zigic (istockphoto.com)

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