Plastikfreier Monat: kleiner Verzicht mit großer Wirkung
Plastik ist heutzutage allgegenwärtig. Doch es belastet nicht nur unsere Umwelt, sondern auch unsere Gesundheit. Die Initiative „Plastikfreier Juli“ zeigt, dass sich bereits mit kleinen Maßnahmen viel bewirken lässt.
Verpackungen, Kleidung und Putzutensilien – Plastik ist fast überall zu finden. Sogar unser Essen und unsere Körperpflegeprodukte enthalten oft Mikroplastik. Das ist ein großes Problem für unsere Umwelt und unsere Gesundheit. Denn Plastik gelangt nicht nur über unterschiedliche Wege ins Meer und sorgt dort für massive Probleme, sondern es wird auch überwiegend aus Erdöl hergestellt, wodurch viel CO2 in die Atmosphäre gelangt – was wiederum den Klimawandel vorantreibt. Auch Bioplastik ist mit Vorsicht zu genießen. Auf den ersten Blick mag es besser klingen, doch nicht in jedem Fall sind Rohstoffe, Produktion oder Entsorgung umwelt- oder klimafreundlicher als bei klassischem Plastik.
Warum ist Plastik für unsere Gesundheit gefährlich?
Um Plastik so vielfältig wie möglich einsetzen zu können, werden Stoffe hinzugefügt, die oft gesundheitlich nicht ganz unbedenklich sind. Diese Zusatzstoffe, wie zum Beispiel Farbmittel, Weichmacher, Stabilisatoren oder Flammschutzmittel, können unter bestimmten Voraussetzungen (Hitze, Abnutzung oder unsorgfältige Herstellung) freigesetzt werden und in die Umwelt gelangen. Über die Atmung, die Haut oder Lebensmittel nimmt der Mensch sie auf, was sich negativ auf das Hormonsystem oder Prozesse wie Immunabwehr und Stoffwechsel auswirken kann.
Initiative „Plastikfreier Juli“
Allein in Deutschland sind im Jahr 2021 über sechs Millionen Tonnen Kunststoffabfälle zusammengekommen. Weltweit waren es 391 Millionen Tonnen – und die Zahlen steigen kontinuierlich an. Um gegen die Plastikflut vorzugehen, wurde 2011 in Australien die Initiative „Plastikfreier Juli“ ins Leben gerufen. Mittlerweile ist aus der Initiative eine globale Bewegung geworden, an der bisher rund 100 Millionen Menschen aus 190 Ländern teilgenommen haben. Mit verschiedenen Aktionen, die über den gesamten Monat laufen, konnten 300.000 Tonnen Einwegplastik pro Jahr eingespart werden.
Verzicht auf Plastik: kleine Maßnahmen mit großer Wirkung
Im Alltag komplett auf Plastik zu verzichten ist kaum möglich. Doch darum geht es bei der Initiative auch gar nicht. Vielmehr soll man seine eigenen Routinen hinterfragen und Kleinigkeiten verändern, um Plastikmüll zu vermeiden. Denn für viele Gegenstände aus Kunststoff gibt es umweltfreundliche und nachhaltige Alternativen. Bereits ein paar kleine Maßnahmen können im Alltag helfen, auf Plastik zu verzichten:
- Alternativen für Einwegverpackungen aus Plastik finden und zum Beispiel eigene nachhaltige Behältnisse aus Baumwolle, Edelstahl oder Glas nutzen
- auf feste Kosmetika (Shampoo, Duschgel oder Deo) und Reinigungsmittel mit Ökosiegel zurückgreifen – die Auswahl ist mittlerweile sehr groß, viele Produkte lassen sich sogar selbst herstellen
- unverpackte Lebensmittel wählen, um zusätzliche Verpackungen zu sparen
- Mehrwegflaschen gegenüber Einwegflaschen bevorzugen oder Leitungswasser trinken
- möglichst auf Fertigprodukte und To-go-Angebote verzichten oder eine Mehrwegverpackung wählen
Plastik ist oft richtig praktisch, keine Frage. Doch mit Blick auf die Umwelt und die eigene Gesundheit sollten wir auf unseren Konsum achten und gezielt versuchen, Plastik zu vermeiden. Das ist mittlerweile gar nicht mehr so schwer. Denn heutzutage gibt es in vielen Bereichen nachhaltige Alternativen, die wir in unseren Alltag integrieren können. Die Umstellung ist am Anfang vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig, doch sie kostet meist weder mehr Zeit noch Geld. Der plastikfreie Juli ist also eine großartige Möglichkeit, eigene Routinen zu hinterfragen, Alternativen zu schaffen und so nicht nur etwas für die Umwelt, sondern auch für die eigene Gesundheit zu tun.
Ein plastikfreier Monat ist also eine großartige Möglichkeit, eigene Routinen zu hinterfragen, Alternativen zu schaffen und so nicht nur etwas für die Umwelt, sondern auch für die eigene Gesundheit zu tun.
Bildnachweis
Artikeleinstieg: Sarah Chai (pexels.com)