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Expertin erklärt: Deshalb macht Sport glücklich

Bewegung tut uns gut. Nicht nur körperlich, sondern auch seelisch. Bewegen wir uns regelmäßig, steigern wir unsere innere Ausgeglichenheit und Zufriedenheit. Doch weshalb ist das so? Yoga- und Meditationslehrerin Lydia Albers hat Antworten.

Sport kurbelt die Hormon­produktion an

Den inneren Schweinehund kennen wir alle. Aber auch das gute Gefühl, wenn wir uns aufgerafft und eine Runde bewegt haben. Wir sind dann stolz auf uns, weil wir den inneren Schweinhund überwunden haben. Aber dieses gute Gefühl ist noch mehr als Stolz.

Treiben wir Sport, wird etwas in Gang gesetzt – und zwar die Produktion von sogenannten Glückshormonen. Dopamin, Serotonin und Endorphine werden in erhöhtem Maße freigesetzt und hellen unsere Stimmung auf, was mitunter sogar in einem kleinen Glücksrausch enden kann. Jedes dieser drei Hormone hat hier seine ganz spezielle Aufgabe: „Dopamin hilft beim Sport vor allem, uns zu pushen und zum Durchhalten zu motivieren“, erklärt Yoga- und Meditationslehrerin Lydia Albers. „Serotonin ist ein natürlicher Stimmungsaufheller und entspannt uns. Genauso wie Endorphine, die zudem noch schmerzlindernd wirken.“ Dieser Mix trägt dazu bei, dass unsere Sporteinheit oft mit diesem besonders guten Gefühl belohnt wird.

Regelmäßig bewegen für langfristigen Effekt

Heißt also: Wir können unserem eigenen Glücksgefühl durch Sport und Bewegung gezielt auf die Sprünge helfen. Kleiner Dämpfer, zumindest für Sportmuffel: Wir sollten uns dafür regelmäßig bewegen – zumindest dann, wenn wir einen langfristigen Effekt erreichen wollen. „Wir müssen hier unterscheiden zwischen dem kurzfristigen Hoch nach einer intensiven Sporteinheit und den langfristigen positiven Effekten auf unsere Psyche“, so Lydia Albers.

Durch den Hormon-Push erleben wir ein kurzfristiges Glücksgefühl, wie beim sogenan­nten Runners High beispielsweise – einem rausch­artigen Zustand, den Läuferinnen und Läufer mitunter erfahren. Sie erleben einen Endorphin-Schub, der sie euphorisch macht und letztlich durch die Anstrengung trägt. Dieses Gefühlshoch ist jedoch nur von kurzer Dauer und flacht nach dem Sport wieder ab.

Sport verändert das Gehirn

„Sport ist keine Pille, die wir nehmen und dann ein Feel-good-Level haben, das für immer da ist“, so Lydia Albers. „Dieses Level müssen wir regelmäßig pflegen.“

Mit Sport lässt sich unsere Stimmung sowie unsere gesamte psychische Gesundheit also auch langfristig stabilisieren – wenn wir dafür regelmäßig etwas tun. Die Erklär­ung: Unser Hormonspiegel unterliegt naturgemäß Schwankungen. Damit wir dieses angenehme Wohlfühllevel immer wieder erreichen und stabilisieren und uns so Ausgeglichenheit und Zufriedenheit schaffen, braucht es regelmäßiges Training.

Fachleute gehen davon aus, dass die Prozesse beim Sport – vermehrte Durchblutung und eine verstärkte Hormonausschüttung –, wenn sie immer wieder aufs Neue ablaufen, zu einer Veränderung im Gehirn führen und es langfristig etwas umbauen. Auf diese Weise wirkt Sport nicht nur punktuell, sondern auch nachhaltig.

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„Bewegung individuell gestalten“

Wie eine aktuelle Studie der Universitäten Yale und Oxford zeigt, sollte man für einen positiven Effekt auf unsere Psyche idealerweise mindestens dreimal pro Woche für min­destens 30 Minuten Sport treiben. Lydia Albers sieht dies jedoch nicht dogmatisch, sondern plädiert dafür, Bewegung individuell zu gestalten.

„Für Menschen, die nicht regelmäßig Sport treiben, ist es bereits sinnvoll, in der Mittagspause eine Viertel­stunde spazieren zu gehen.“ Zum einen, weil untrainierte Menschen niedrigschwellig einsteigen sollten, um ihr Herzkreislaufsystem und ihre Gelenke nicht zu überfordern. Zum anderen, weil wir uns bei einem zu schnellen Einstieg allzu gern Frustrationserlebnisse schaffen – „mit dem Ergebnis, dass wir Bewegung und Sport mit negativen Gefühlen verbinden und sie wieder aus unserem Leben verbannen.“

Feel-good-Yoga mit Lydia

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Schon kleine Einheiten wirken

Dabei sind gerade auch Selbstwirksamkeit und das Erleben der eigenen Kompetenz wichtige Faktoren für einen positiven psychischen Effekt. Es ist also nicht nur wichtig, das richtige Leistungslevel zu wählen, sondern auch die richtige Sportart – nämlich die, die zu unseren Bedürfnissen passt. Menschen, die Gesellschaft suchen, erleben Teamsport als positiv. Jene, die Ruhe brauchen, entspannt ein Lauf allein durch die Natur.

„Tanzen, Badminton, Yoga – es gibt so viele Möglichkeiten, sich zu bewegen. Wir sollten uns das suchen, das uns persönlich glücklich macht“, sagt Lydia Albers.

Und keine Sorge – auch Einsteigerinnen und Einsteiger werden für Bewegung belohnt: Wie eine japanische Studie zeigt, kann schon ein zehnminütiger Lauf in moderatem Tempo ausreichen, um Glücksgefühle zu erzeugen. Dem kleinen oder größeren Glück steht also gar nicht viel im Wege – außer dem guten alten Schweinehund.

Bildnachweis

Artikeleinstieg: Stefan Tempes

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