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Sicherheit beim Schwimmen: Das sollten Sie beachten

Sommerzeit ist Badezeit! Doch nicht nur bei heißen Temperaturen lohnt sich ein Ausflug ans Wasser. Denn Schwimmen ist ein wahres Allroundtalent unter den Sportarten. Und auch für Familien ist Planschen eine tolle Freizeitbeschäftigung. Wir verraten, was Sie beim Sprung ins kühle Nass beachten müssen.

Planschen, Kraulen, Schnorcheln – Schwimmen ist vielfältig und hat viele gesundheitliche Vorteile. Nahezu alle Muskeln werden trainiert und das Herz-Kreislauf-System sowie das Immunsystem gestärkt. Gleichzeitig werden die Gelenke dank des Wassers entlastet. Somit eignet sich die Sportart auch für Menschen mit Übergewicht oder Gelenkproblemen. Schwimmen kann nicht nur beim Abnehmen helfen, sondern auch beim Entspannen und Stressabbau. Der Allrounder unter den Sportarten bietet also viele gesundheitliche Vorteile und ist für Menschen jeden Alters geeignet.

Badespaß für die ganze Familie

Besonders beliebt ist Schwimmen bei Familien – denn hier kommt jeder auf seine Kosten. Doch wer mit Kindern schwimmen geht, sollte einiges beachten, um für ausreichend Sicherheit im Wasser zu sorgen. So ist es wichtig, dass Kinder frühzeitig ans Wasser gewöhnt werden und richtig schwimmen lernen. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) empfiehlt, dass Kinder ab fünf Jahren schwimmen lernen. Eine Wassergewöhnung ist jedoch schon früher sinnvoll. Kinder sollten zudem nie allein oder gar unbeaufsichtigt ins Wasser gehen oder dort ohne Erwachsene spielen – egal wie tief es ist. Das gilt auch, wenn Kinder vermeintlich schon gut schwimmen können. Denn laut DLRG gilt man erst als sicherer Schwimmer, wenn man das Deutsche Schwimmabzeichen in Bronze erworben hat, ein Seepferdchen reicht hier noch nicht aus.  

Schwimmflügel und -westen

Schwimmhilfen und Auftriebsmittel wie Schwimmflügel, -ringe, -nudeln und -bretter werden gerne für Nichtschwimmer genutzt. Dementsprechend groß ist die Auswahl. Doch oft vermitteln sie ein falsches Gefühl von Sicherheit. Die DLRG weist darauf hin, dass „keine Schwimmhilfe hundertprozentigen Schutz bietet. Deswegen sollten Kinder nie unbeaufsichtigt sein und sich nur in ausgewiesenen Bade- bzw. Nichtschwimmerzonen aufhalten.“ Auch Erwachsene sollten stets die eigene Sicherheit im Wasser im Blick haben. Konkret heißt das, sie sollten nur dort schwimmen gehen, wo es auch erlaubt ist, und bei unbeaufsichtigten Gewässern nicht allein unterwegs sein. Denn auch geübte Schwimmerinnen und Schwimmer können schnell in eine Notlage geraten, aus der sie sich aus eigener Kraft nicht mehr befreien können. 

See, Fluss oder Meer?

Wenn die Temperaturen steigen, darf es anstatt des Hallenbades auch gerne mal das Meer, der nahgelegene See oder der eigene Pool im Garten sein. Doch begibt man sich außerhalb beaufsichtigter Bäder ins Wasser, gelten besondere Vorsichtsmaßnahmen. Denn im Notfall muss man mitunter selbst reagieren, wenn keine ausgebildete Aufsichtsperson anwesend ist. Daher sollte man vor einem Ausflug an eine Badestelle genau schauen, ob dort schwimmen überhaupt erlaubt ist. Denn nicht jedes Gewässer eignet sich zum Planschen – das gilt besonders für Flüsse, Seen und Kanäle. Hier kann man aufgrund von Schiffsverkehr oder unvorhergesehenen Gegebenheiten wie Strömungen, Sogwirkungen oder starke Temperaturunterschiede schnell in Gefahr geraten. Gleiches gilt für das Meer. Auch wenn das kühle Nass sehr verlockend wirkt, Warnhinweise und Schwimmverbote dürfen auf keinen Fall ignoriert werden, das kann zu Lebensgefahr führen.  

Notfälle im Wasser

Vor allem im Sommer häufen sich die Meldungen über Badeunfälle. Denn Gefahren im und am Wasser werden oft unterschätzt. Laut DLRG sind die häufigsten Ursachen für Ertrinken:

  • unzureichende Aufsicht
  • Alkoholkonsum
  • mangelnde Schwimmfähigkeit  
  • Unachtsamkeit
  • unerwartete Strömungen

Besonders tückisch ist es, dass Ertrinkende sich meistens nicht bemerkbar machen können. Für laute Rufe und wildes Winken fehlt die Kraft. So geschieht Ertrinken meistens leise und unbemerkt. Wer einen Notfall im Wasser erkennt, sollte sofort das Aufsichtspersonal rufen oder die 112 wählen, wenn die Badestelle unbeaufsichtigt ist. Sich selbst bei einem Rettungsversuch in Gefahr zu bringen, hilft niemandem. Gerät man selbst in eine Notlage, zum Beispiel durch Erschöpfung oder einen Krampf, gilt es, Ruhe zu bewahren. Einen Krampf kann man versuchen durch Dehnung des Beines zu lösen. Bei akuter Erschöpfung sollte eine Erholungspause eingelegt werden. Dazu am besten im Wasser auf den Rücken legen, um auszuruhen. Danach kann man sich bemerkbar machen oder selbst langsam ans Land zurückkehren.  

Wichtige Baderegeln

Wer sich an ein paar einfachen Regeln orientiert, kann den nächsten Ausflug ans Wasser jedoch unbeschwert genießen:

  1. Nur ins Wasser gehen, wenn man sich gut fühlt und keine gesundheitlichen Beschwerden hat.
  2. Am besten nur schwimmen, wenn einem jemand bei Problemen helfen kann.
  3. Weder hungrig noch direkt nach dem Essen ins Wasser gehen.
  4. Abkühlen, bevor man ins Wasser geht.
  5. Nicht in unbekannte Gewässer springen, da das Verletzungsrisiko hoch ist.
  6. Nicht alkoholisiert schwimmen gehen.
  7. Kinder niemals unbeaufsichtigt lassen, auch wenn sie schwimmen können und das Wasser nicht tief ist. 
  8. Nichtschwimmer sollten Schwimmhilfen nutzen, dürfen aber trotzdem auf keinen Fall unbeaufsichtigt sein. 
  9. Nur dort schwimmen, wo es auch erlaubt ist.
  10. Bei einem aufkommenden Gewitter das Wasser sofort verlassen. 

FAQ – Faktencheck rund ums Schwimmen

Rund ums Schwimmen ranken sich viele Mythen. Manche sind richtig, manche sind schon lange widerlegt, halten sich aber hartnäckig. Wir geben Antworten auf die gängigsten Behauptungen.

Eine Stunde vor dem Schwimmen nichts essen bzw. nicht mit vollem Magen schwimmen gehen.

Die DLRG empfiehlt, weder mit vollem noch mit leerem Magen schwimmen zu gehen. Ein voller Magen kann zu Übelkeit führen, bei einer Unterzuckerung kann die Energie fürs Schwimmen fehlen. 

Im Wasser bekommt man keinen Sonnenbrand.

Das ist falsch. Die UV-Strahlung wird durch das Wasser sogar noch verstärkt, darum ist ein guter Sonnenschutz, wie zum Beispiel entsprechende Badekleidung, im Wasser wichtig. Sonnencreme sollte eine halbe Stunde vor dem Baden großzügig aufgetragen werden.

Ertrinkende machen sich lautstark bemerkbar.

Das laute und dramatische Ertrinken, was wir häufig aus Filmen kennen, gibt es im wahren Leben kaum. Ertrinkenden fehlt meistens die Kraft, sich bemerkbar zu machen.

Bei Gewitter muss man sofort das Wasser verlassen.

Das ist richtig. Sich bei Gewitter im Wasser aufzuhalten ist lebensgefährlich. Das gilt natürlich nur für alle freien Gewässer und nicht fürs Hallenbad.

Das Herz bleibt beim Sprung in kaltes Wasser stehen.

Bei Hitze sollte man tatsächlich nicht direkt in kaltes Wasser springen. Ein großer Temperaturunterschied kann sehr belastend für den Körper sein und im schlimmsten Fall zum Kälteschock führen. Daher den Körper lieber langsam an die Wassertemperatur gewöhnen. 

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Artikeleinstieg: Imgorthand (istockphoto.com)

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