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Mentale Gesundheit: So vermeiden Sie Familienstreit an Weihnachten

Hohe Erwartungen, Stress, Vorwürfe: Die Weihnachtszeit ist für einige auch die Zeit des Familienstreits. Wir haben fünf Tipps, wie Sie Konflikte an den Festtagen vermeiden können.

Zu Weihnachten versammelt sich die gesamte Familie rund um den Weihnachtsbaum. Kinder freuen sich über Geschenke, die Erwachsenen plauschen und schwelgen in Erinnerungen. Alle sind glücklich, es herrscht geeinte Seligkeit – soweit die Idealvorstellung der Festtage im Dezember.

Regelmäßig Streit unterm Weihnachtsbaum

Die Weihnachtsrealität sieht aber manchmal alles andere als harmonisch aus. In einer Umfrage aus dem Jahr 2023 berichteten rund 15 Prozent der Deutschen, zur Weihnachtszeit vor allem eines zu sein: gestresst. 25 Prozent gaben an, dass dies vor allem an zu hohen Erwartungen an die Feierlichkeiten liege, bei 8 Prozent der Befragten endete das Familientreffen sogar regelmäßig im Streit.

Ist es erst soweit gekommen, kann das die Besinnlichkeit kosten – stattdessen herrschen Ärger, Unzufriedenheit und Stress. Psychiaterinnen und Psychiater warnen, dass das „Fest der Liebe“ auf diese Weise ein Gefühl von Trauer, Erschöpfung und Einsamkeit hinterlassen kann. Dabei kann es sich um eine sogenannte „Entlastungsdepression“ handeln – eine typische Gefühlslage nach stressigen Zeiten voller Anspannung, die viel Kraft gekostet haben.

Muster erkennen

Um Streit oder sogar depressive Verstimmungen zu verhindern ist es hilfreich, typische Muster und Hintergründe von Familienstreitigkeiten zu erkennen.

Das sind häufige Auslöser von Konflikten an den Feiertagen:

  • Stress: Weihnachtsgeschenke besorgen, Festessen planen, Partys organisieren – die unsichtbare To-Do-Liste in unserem Kopf wird an den Feiertagen immer länger. Das sorgt für Stress und kann im schlimmsten Fall zu einem Gefühl des Ausgebranntseins führen.
  • Erwartungen: Weihnachten ist das Fest der Liebe, an dem Harmonie und Freude regieren, das wird zumindest allgemein so suggeriert. Erzwingen lässt sich die Freude und Hochstimmung an den Festtagen aber nicht. Je höher die Erwartungen an ein perfektes Familienfest sind, desto schneller können diese auch enttäuscht werden.
  • Unterschiede: Zum Familienfest an Heiligabend kommen Menschen mit ganz unterschiedlichen Lebensumständen zusammen. Sie unterscheiden sich nicht nur im Alter, sondern bringen auch verschiedene Ansichten, Lebensumstände und Werte mit. Das birgt Konfliktpotenzial.

Doch auch, wenn ein Familientreffen immer ein gewisses Konfliktpotenzial birgt, so gibt es doch Möglichkeiten, dass fröhlich miteinander gefeiert wird.

Familienstreit vorbeugen

Hier fünf Tipps, wie Sie Konflikten während der Weihnachtszeit vorbeugen können.

  1. Feiertage nicht idealisieren: Erwarten Sie nicht zu viel von den Festtagen. Erzwungene Fröhlichkeit stresst alle Beteiligen und kann erst recht Auslöser eines Konfliktes sein.
  2. Tabu-Themen im Vorfeld thematisieren: Wenn bestimmte Themen nicht angesprochen werden sollen, sagen Sie es im Vorfeld. Bleiben Sie dabei ruhig, aber bestimmt. Persönliche Grenzen abzustecken, ist auch an Weihnachten vollkommen legitim und kann unangenehmen Gesprächen vorbeugen.
  3. Positive Eigenschaften sehen: Wenn wir unsere eigene Sichtweise auf positive Aspekte oder Charaktereigenschaften einer Person lenken, ist es einfacher, über vermeintliche Mankos hinwegzusehen – oder einfach einmal darüber heimlich zu schmunzeln.
  4. Fokus auf gemeinsame Erinnerungen legen: Erinnern Sie sich gemeinsam an schöne Zeiten mit der Familie. Dabei kann zum Beispiel ein Fotoalbum helfen.
  5. „Me-Time“ einplanen: Denken Sie auch an den Feiertagen daran, sich Zeit für sich selbst zu nehmen. Ein Spaziergang an der frischen Luft, eine Joggingrunde oder etwas Yoga machen den Kopf frei. Auch eine kurze Meditation – ziehen Sie sich dazu in einen ruhigen Raum zurück – kann helfen, wenn die Zeit mit der Familie zu stressig wird.

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Artikeleinstieg: iStock/ Liubomyr Vorona

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